"Weit oben am Fluss, wo der Rhein ohne Burgen und Felsen, aber auch ohne die Schlote der Industrie geruhsam und heftig zwischen kupfrigen Weinbergen und flacher Obsthalde hinströmt, ist das Land meiner Kindheit und Jugend." So beschrieb Carl Zuckmayer seine Heimat. Hier beginnt zweifellos einer der schönsten Abschnitte unseres Laufes. Leicht wellig geht es durch die Weinberge, die atemberaubend steil ansteigen.
Nur gute fünf Kilometer später erreichen wir Nierstein, wo die ältesten Weinberge Deutschlands beheimatet sind. Nachdem wir uns in der Altstadt verlaufen haben, erreichen wir nach einigen Umwegen den Rhein, an dessen Lauf wir uns bis Oppenheim orientieren.
Nach Oppenheim lässt die Beschilderung des Rhein-Radweges arg zu wünschen übrig. Wir passieren einige Schrebergärten, um kurz danach mitten im Nichts zu laufen. In der Ferne erkennen wir schemenhaft die Silhouette von Guntersblum. Nach gut 35 Kilometern ohne jegliche Verpflegung wollen wir eine Pause einlegen. Wir setzen uns in die, einem Supermarkt angegliederte Bäckerei und nach einigen Litern Isogetränk, mehreren Kaffees, Schokoriegeln und süßen Teilchen haben wir für den zweiten Abschnitt unseres Laufes wieder frische Kräfte getankt. |